iminhokis Wizards
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Posted: Thu Mar 15, 2007 3:13 pm Post subject: Offener Brief an "Die Weltwoche" |
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Die Weltwoche
Augabe 11/2007
Von Roger Köppel:
Freie Rede
Das Urteil gegen den türkischen Genozidleugner Perincek ist eine Peinlichkeit. Demokratien bekämpfen falsche Meinungen mit Argumenten, nicht mit Paragraphen. [Ganzer Originalartikel hier] |
Offener Brief / Leserbrief an die Redaktion von "Die Weltwoche"
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Herr Köppel sollte darüber aufgeklärt werden, dass Meinungsfreiheit auch ihre Grenzen hat. Und zwar da, wo sie die Würde und die Menschenrechte des Gegenübers angreift.
Ein Anti-Rassimus Gesetz ist dafür da, die Menschen zu schützen.
Herr Köppel sollte als Journalist wissen, dass der Völkermord das höchste und schlimmste Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist. Solch ein Verbrechen zu leugnen und rassistisch orientierte Hetzereien zu führen, darf nicht unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit erlaubt werden.
Herr Perincek wurde nicht für seine Meinung verurteilt, sondern für sein rassistisches Handeln, in dem er Tausende von Menschen durch Schrift, Bild und Taten zu Nationalismus aufhetzt.
Unter dem Namen "Talaat Pascha Komitee", welches von der EU als rassistisch und fremdenfeindlich deklariert wurde, zieht Herr Perincek durch Europa und tut alles dafür, sein Land von jeglicher Näherung mit der EU fernzuhalten. Als der Richter ihn auf den "unglücklich gewählten" Titel Talaat Paschas ansprach, meinte Herr Perincek nur folgendes "Ja und ich bin stolz darauf".
Stellt mit anderen Worten, Herr Köppel die Demokratie all jener Länder in Frage, welche die Leugnung der Shoah unter Strafe stellen?
Was würde Herr Köppel davon halten, wenn morgen ein "Adolf Hitler Vorstand", die Strassen Deutschlands mit pro-Hitler Propaganda füllen würde?
Wie kann die Weltwoche es unterstützen, solche Artikel in ihrem Namen zu veröffentlichen, welche nicht nur den Wert der Meinungsfreiheit dadurch ins Lächerliche ziehen, in dem man sie mit Rassistischen Argumenten gleichstellt, sondern in ihrer Kritik auch Normen in Frage stellt, welche gerade in Deutschland, der Schweiz und ganz Europa an erster Stelle stehen sollten?
Es scheint, Herr Köppel hat sich nicht die Mühe gemacht, nach Lausanne zu fahren um beim Prozess dabei zu sein. Herr Köppel scheint vor dem Gerichtshof nicht gesehen zu haben, wie Anhänger des Herrn Perinceks sich als Talaat Pascha verkleidet und mit türkischen Fahnen ihren "Helden" applaudierten. Schade. Er scheint seine Recherchen in etwa so gemacht zu haben, wie die Zeugen Herr Perincek's vor Gericht, nämlich "nur an Hand gewisser Quellen", ohne wirklich ins Detail zu gehen.
Eine empörte Leserin!
iminhokis-(@)-armenian.ch |
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